Schacht BREFELD

Ein Kalischacht südlich von Magdeburg, ca. 700m tief und trocken.

Hat natürliches Wetter, da noch ein Verbund mit einem nahenliegenden weiteren Schacht besteht. Meines Wissens nach wurden dort von der KALAG (ehemaliger Sitz in Neustassfurt ) Strahltriebwerke für den "Volksjäger" Heinkel HE 162 und für den 4-strahlige Bomber  ARADO 234 (Höchstgeschwindigkeit 850 km/h) hergestellt und auch andere Sachen eingelagert.  Die KALAG war ein Verbund der Kugellager-Fischer Werke, Siemens -Schuckert, Heinkel und BMW. Ja ...BMW war mal in Stassfurt! Wurden wohl von den Russen vergrault. Der Tarnname soll dann KALAG gewesen sein, angeblich aus dem Wort Kugellager -AG, von anderer Quelle wurde mir jedoch mitgeteilt, dass KALAG --- KAbel und Leitungs- -AG heissen soll. Was klingt logischer? Kugellager-AG = Kulag = Gulag? Das gesamte Objekt hatte im 2. WK den Tarnnamen " Maulwurf ".

 

Im Jahre 2006 drehte eine privat gesteuerte Produktionsfirma einen Beitrag über Tarthun und seine Schachtanlagen, welcher so manchem Tarthuner das Lachen ins Gesicht trieb... Die Dreharbeiten fanden während einer Kontrollbefahrung durch das Bergamt statt, wo man auch einen Einbklick in die Tiefe bekam. Die Kontrollbefahrungen (letztmalig 1996) sind sehr aufwendig, da die notwendige Technik erst vor Ort temporär installiert werden muss. Um den Kontrollzyklus zu maximieren, wurden 2006 Sensoren installiert, welche in regelmässigen Abständen ihre Daten an die Erdoberfläche senden. Ausserdem wurde 1996 der Schacht von der 700m Sole bis zur 500m Marke verfüllt.

 

 

So sieht der Schachtkopf von Weitem aus, getarnt als Feldscheune aber mit einem Betondach!

Aus Tarnungsgründen war das Dach während des Krieges ausserdem mit normalen Ziegeln verkleidet, um so bei der Luftaufklärung nicht ins Auge zu fallen.

Die Bilder sind ca. 2000 entstanden.

Obiges Bild zeigt die Rümpfe des Heinkel "Volksjägers" HE 162 und stammt aus der Photodoku der Amerikaner vom April 1945.

 

 

Mehrere hundert Meter tief, Videos von 1993 gibt es auch. Natürliches Wetter ist, wie oben erwähnt vorhanden. Das heisst man benötigt keine Sauerstoffgeräte. Es ist weit und breit der einzige Schcht, welcher ohne Hilfmittel trocken liegt. Warum? Weiss Keiner! Ein sehr alter Mann (auch gerne Zeitzeuge genannt)  erzählte  mir, dass die Motoren und Umlenkrollen, Seile und Fahrkörbe im Laufe des 2.WK ausgetauscht wurden, um tonnenschwere Lasten zu bewegen! Es spricht Alles für eine Lager- und Produktionsstätte, warum auch nicht? 

Untersuchungen in den 60-er Jahren durch das MfS ergaben, dass das Objekt zu tief war, um es zu bewirtschaften! Mehrere Versuche der STASI, die von den Russen nach dem Krieg geplünderte Produktionsstätte zu reanimieren, scheiterten.  In ungefähr 100 Meter Entfernung befindet sich seit den 70-er Jahren ein Lager mit diversen uninteressanten, oberirdischen Kleinbunkern. Erst vom Sprengstoffwerk Schönebeck betrieben, dann Umbennenung in LAPUA, dann Sprengstoffwerk Gnaschwitz, dann MOLAN (2010 insolvent, dann Übernahme TRECOLAN- Schönebeck) und momentan MAXAM, mit Sitz in Gnaschwitz. Wird schon Alles einen Sinn haben in diesem Wahnsinnskarusell... Gut bewacht und von DDR Zeiten sind auch noch die Wachtürme im besten Zustand vorhanden. Warum bewirtschaftet ein Werk ausgerechnet dort ein Aussenlager? Schönebeck ist über 20 Kilometer entfernt! Mitten in der Pampa so eine Lagerstätte... Schäferhunde sind auch zum Schutz des Geländes eingesetzt.

 

 

Und so sieht man aus, wenn man da wohnt und mächtig Durst hatte!!! Bin ich nicht, kenn ihn aber!!! *lol*

 

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